Freitag 30.09.
Am Vorabend hatten ich mit Sani verabredet, dass wir uns gegen 11 Uhr in der Stadt treffen. Da Sani kein Auto zur Verfügung hatte, musste ich zum ersten mal zu Fuß in die Stadt laufen. Die Strecke ist mit 2,5 Kilometern noch überschaubar und in einer halben Stunde gut zu schaffen. Während die Entfernung mich eigentlich kaum gestört hat, kam mir das Wetter wieder einmal nicht entgegen. Mit 21 Grad war es eigentlich nicht zu warm, aber die Luft war sehr schwer, stickig und feucht. Auch lag die Sonne mal wieder hinter diesem Dunstschleier, so dass der Himmel eher weiß statt blau war.
Nachdem ich mich mit Sani in der Stadt getroffen habe, sind wir direkt zur Bank gegangen, um ein Konto für mich zu eröffnen. Leider muss man als Ausländer neben dem Reisepass auch eine Ausländer Id-Karte habe, wofür man aber wiederum ein höherwertiges Visum benötigt. Da ich dieses nicht habe, wird es für mich wohl erstmal nicht möglich sein, ein Konto hier zu eröffnen. Im ersten Moment dachte ich natürlich, dass das ein riesen Problem sein wird, aber nach einigem überlegen bin ich zum Schluss gekommen, dass es im Grunde genommen nicht so schlimm ist. Geld von meinem Konto auf ein koreanisches Konto zu überweisen ist ungefähr genauso teuer wie Bargeld mit der Kreditkarte vom Automaten abzuheben (vielleicht irre ich mich auch, muss ich die Tage nochmal checken) und alle wichtigen Überweisungen kann auch Sani für mich übernehmen.
Nach der Bank waren wir kurz in einem Supermarkt, wo es wieder einige sehr skurrile Dinge zu sehen gab. Neben kleinen toten Fischen, die ich schon kannte, gab es auch getrockneter, platt gemachter Tintenfisch und eine Riesentüte mit Fischköpfen. Außerdem haben wir Chips mit Tintenfischgeschmack entdeckt. Ich war kurz davor es aus reiner Neugier zu kaufen, aber habe mich dann trotzdem (vorerst) nicht dazu durchringen können.
Keine Ahnung, was das genau ist :) |
Getrockneter Tintenfisch |
Tüte mit Fischköpfen |
Btw: Im Fahrstuhl des zweiten Fitnessstudios gibt es keinen 4. Stock, sondern es wird mit F bezeichnet. Das liegt daran, dass das Wort für 4 das gleiche Wort oder ein ähnliches Wort wie Tod ist. Deswegen wird die Nummer 4 nicht gerne vergeben.
Tastenfeld im Fahrstuhl |
Ich habe die freie Zeit genutzt, um mein Fahrrad zu reparieren. Wie es schien, war der Schlau nicht kaputt, was mich wirklich verwundert hat, da ich aufgrund des Lochs im Mantel fest mit einem Loch im Schlauch gerechnet habe. Vielleicht hat jemand auch einfach nur die Luft aus dem Reifen gelassen. Bin mal gespannt wie es morgen aussieht.
Während der Reparatur kamen drei Damen zum Haus, wobei eine wahrscheinlich die Vermieterin war. Da offiziell meine Wohnung von Sani gemietet wird und die Vermieterin nicht weiß, dass ich da wohne, waren sie sehr verwundert, was ich da mache. Nach einigen Minuten kam sie dann auf mich zu und hat mich verschiedenes gefragt. Da ich kein koreanisch kann und sie nur einige Wörter englisch konnte, war es eine sehr merkwürdige Konversation. Ich konnte nur sagen in welcher Wohnung ich wohne und sie wusste dann, dass es die Wohnung von Sani ist. Sie hat mich dann gefragt, ob Sani ein Freund sei, was ich bejaht habe, aber den Rest konnte ich nicht verstehen.
Kurze Zeit später kam dann mein Computer endlich an. Eigentlich sollte er schon mindestens eine Woche eher kommen, aber bei der Versandfirma gab es irgendwelche Probleme. Ich war ziemlich nervös, ob der Computer es heil nach Korea geschafft hat. Eine kurze Inspektion des Gehäuseinneren war aber recht positiv. Es gab nur zwei, drei Schrauben, die sich etwas gelöst hatten. Am späteren Abend habe ich ihn dann endlich aufgebaut und angeschaltet und alles lief problemlos. Die Fahrt hat mein PC also gut überstanden und mir ist ein riesen Stein vom Herzen gefallen. Eine kleine Enttäuschung gab es allerdings. Der Fernseher, der zu meiner Wohnung gehört und den ich als Monitor verwenden wollte, bietet nur eine geringe Auflösung und bei der Größe des Bildschirms, ist das Bild leider nicht sehr scharf. Da Sani ihren Monitor nicht so oft benötigt, hat sie mir ihren am nächsten Tag dankenswerterweise überlassen.
das sind garnelen, du haubentaucher! viel spaß da drüben!
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